Baumschulenweg 28, 26127

    

Der Schlossgarten Oldenburg gehört zu den bedeutendsten historischen Parkanlagen Deutschlands. Foto: CMO Foto: CMO

Es grünt so grün – die Natur vor der Haustür

28. Juni 2024

Eine gärtnerische Tradition und kluge Stadtplanung machen Oldenburg zu einer der grünsten Großstädte Mitteleuropas.

Historische Parkanlagen, attraktive öffentliche Grünflächen, liebevoll angelegte Privatgärten und weitläufige Naturräume prägen das Oldenburger Stadtbild. Über 65 Prozent des Stadtgebiets sind mit Vegetation bedeckt. Allein die Grünanlagen und Parks machen gute 400 Hektar aus. Ihre Lieblings-Liegewiese, den Frischluft-Nachbarschaftstreff oder einfach den Freizeitort Natur erreichen die meisten Oldenburgerinnen und Oldenburger fußläufig. Das grüne Fundament hat die lange gärtnerische Tradition der Huntestadt gelegt. Kein Wunder, liegt doch Oldenburg in direkter Nachbarschaft zu einem der bedeutendsten Baumschulzentren Europas.

Der Oldenburger Schlossgarten unweit der Fußgängerzone wurde 1814 im Auftrag des Herzogs Peter Friedrich Ludwig im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Historische Gebäude wie der Teepavillon und das Hofgärtnerhaus sowie einige der ältesten Rhododendren Deutschlands sind besondere Schmuckstücke. Viele Oldenburgerinnen und Oldenburger sind regelmäßig im Schlossgarten: zum Picknicken, Sonnenbaden, Joggen oder Tretbootfahren auf der angrenzenden Mühlenhunte. Aber auch die Wallanlagen, der Botanische Garten am Philosophenweg oder der Hörgarten an der Uni sind beliebte Ausflugsziele. Natur pur bietet der historische Stadtwald Eversten Holz. Der Tweelbäker See und die Bornhorster Seen laden im Sommer zur Abkühlung ein.

Masterplan Stadtgrün

Die Stadt bewahrt ihr grünes Erbe nicht nur, sie macht es zukunfts- und klimafit. Der 2022 verabschiedete „Masterplan Stadtgrün“ schafft die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung in den nächsten 15 Jahren. „Ziel ist es, den vielfältigen Anforderungen in Zeiten des Klimawandels gerecht zu werden und die Gestalt Oldenburgs als grüne Großstadt zu erhalten“, erläutert Robert Sprenger, Leiter des Amtes für Umweltschutz und Bauordnung. Aus dem verbindlichen Masterplan wird ein flächendeckendes Handlungskonzept mit konkreten Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet formuliert. Dazu zählen etwa Mini-Grünräume in dichter Bebauung, eine intensive Begrünung der Hafenuferpromenade oder Dach- und Fassadenbegrünungen.

Bereits umgesetzt ist das Projekt Sportplatz Lindenhofsgarten. „Bevor die gleichnamige Gaststätte und die Jahnhalle abgerissen wurden, war diese Oase kaum wahrnehmbar und zudem durch eine Toranlage versperrt“, erklärt Eike Schnitker, Leiter des Fachdienstes Städtebau und Stadterneuerung. „Diese Freifläche, die mit 4400 Quadratmetern kleiner ist als ein Fußballfeld, ist nun von jeglichem Müll befreit und wieder offiziell zugänglich. Wir freuen uns, so wieder ein Stück nutzbares Grün direkt in das Quartier zu bringen.“ Wo vorher öffentliche Grünanlagen fehlten, entwickelt sich jetzt ein grüner Nachbarschaftstreff. Gerade für Anwohnerinnen und Anwohner ohne Balkon oder eigenen Garten ein Gewinn. Platz zum Entspannen, Raum für Begegnungen. Mit der Bebauung des ehemaligen Gaststättengrundstücks wird eine weitere Umgestaltung und Aufwertung erreicht. Bürgerinnen und Bürger sowie der lokale Sanierungsbeirat sind an den Plänen beteiligt. 

Klimaoasen in Oldenburg – die grüne Lunge schützen

Der Oldenburger Schlossgarten und das Eversten Holz sind nicht nur Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten, sie haben auch einen großen Einfluss auf das Stadtklima. In dem geförderten Projekt „Klimaoasen“ kooperieren die Universität Oldenburg, das Landesmuseum Natur und Mensch sowie die Stadt Oldenburg, um die denkmalgeschützten Grünflächen zu klimaresilienten Orten weiterzuentwickeln. Innerhalb von drei Jahren werden mit hoher Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und begleitender Forschung Maßnahmen in vier Themenbereichen geplant: CO2 und Stadtklima, Biodiversität und Lebensraum, Wasser und Boden sowie Nutzung und Erholung. Das Projekt hat Modellcharakter und soll zeigen, wie innerhalb von zwei vollkommen unterschiedlichen Grünanlagen Maßnahmen konzipiert und umgesetzt werden können und wie sich dabei nachhaltige Bildungseffekte in der Bevölkerung erzielen lassen. Zusätzlich gibt es einen Dialog mit den Oldenburgerinnen und Oldenburgern über Nutzungsverhalten und Erholungseffekte.

Temporäre grüne Oasen sind die jährlichen Stadtgärten in der City. Sie werden zu Zukunftsgärten. Foto: CMO
Temporäre grüne Oasen sind die jährlichen Stadtgärten in der City. Sie werden zu Zukunftsgärten. Foto: CMO

Oldenburger Stadtgärten mit neuem Konzept

Bereits ihr 15-jähriges Jubiläum feiern die Oldenburger Stadtgärten. Zehn temporäre Gärten schaffen im Sommer neue Lebensräume in der Innenstadt: als Inseln der Ruhe, grüne Begegnungsstätten und natürliche Wohlfühlorte. Mal als farbenfroher Hingucker, mal als Pausenplatz mit bequemen Bänken. Und auch zum Nachdenken wird angeregt. Die ersten Gärten greifen bereits das neue Leitbild „ZehnXZukunft“ auf. Damit will die Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH (OTM) das Konzept neu ausrichten: Die Oldenburger Stadtgärten werden zu Zukunftsgärten. Zum einen in ihrer Umsetzung, zum anderen durch die Themenwahl. In den Gärten werden heimische Pflanzen, torffreie Erde und wiederverwendbare Materialien eingesetzt. Aktuelle, gesellschaftsrelevante Themen wie etwa sozialer Zusammenhalt, Gesundheit, Klimawandel, Biodiversität und Mobilität regen zum Nachdenken an. Und wollen inspirieren, wie etwa der Klimabaumgarten mit Arten, die besonders viel CO2 aus der Luft filtern.

Saskia Benthack, Projektleitung Klimaoasen Oldenburg Foto: © LMNM

 

 

 

 

 

Saskia Benthack, Projektleitung Klimaoasen Oldenburg: „Schlossgarten und Eversten Holz werden klima-fit! Durch bauliche Anpassungen werden sie gestärkt. Bei unseren Veranstaltungen sprechen wir über nachhaltige Verbesserungen im Bereich Nutzung und Erholung. Kommt vorbei! Alle Infos auf www.klimaoasen-oldenburg.de.“

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