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Mit vier Bussen bekommt Oldenburg ein Wasserstoffprojekt zum Anfassen: (von li.) Michael Emschermann, Geschäftsführer der VWG, Stefan Dohler (Vorstandsvorsitzender EWE AG) und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann bei der Inbetriebnahme. Foto: Stadt Oldenburg Foto: Stadt Oldenburg

Auf dem besten Weg zur Klimaneutralität

28. Juni 2024

Wasserstoffbusse und Regenampel: Oldenburg ist nachhaltig unterwegs.

Um die versprochene Klimaneutralität in Oldenburg bis 2035 zu erreichen, sind gerade im Verkehrsbereich zahlreiche Maßnahmen geplant. Durch eine Kombination von Anreizen, beispielsweise auf Autofahrten zu verzichten, häufiger den ÖPNV oder das Rad zu nutzen sowie auch parallel die E-Mobilität zu fördern, soll die Verkehrswende in den kommenden Jahren gelingen. Erste Maßnahmen aus dem im Juni 2023 beschlossenen Mobilitätsplan Oldenburg 2030 befindet sich bereits in der Umsetzung.

Zwei Leuchtturmprojekte stehen darüber hinaus beispielhaft für Investitionen in nachhaltige Mobilität:

Vorreiter mit neuen Wasserstoffbussen im Nahverkehr

Die Verkehr und Wasser GmbH (VWG) ist das erste Nahverkehrsunternehmen in Niedersachsen, das Wasserstoffbusse im regulären Linienverkehr einsetzt. Grüner Wasserstoff ist ein vielversprechender Energieträger der Zukunft. Einerseits, weil er bei der Nutzung als Kraftstoff keine Abgase erzeugt, andererseits, weil er über eine hohe Energiedichte verfügt. Gleichzeitig ist Wasserstoff besonders klimafreundlich, wenn er durch regenerative Energien und damit grün erzeugt wird. Zahlreiche Projekte beschäftigen sich daher aktuell mit seinen Nutzungsmöglichkeiten.

Die Oldenburgerinnen und Oldenburger können sich seit Februar 2023 von den Vorteilen der vier neuen Wasserstoffbusse überzeugen. Nach einer europaweiten Ausschreibung, die die VWG gemeinsam mit BREMERHAVEN BUS durchgeführt hatte, bekam mit CeatanoBus ein portugiesischer Hersteller den Zuschlag. Bei den Fahrzeugen handelt es sich allesamt um zwölf Meter lange Solofahrzeuge, die über 33 Sitzplätze, 39 Stehplätze sowie zwei Rollstuhlplätze verfügen. Natürlich sind auch diese Fahrzeuge niederflurgerecht. Der komplette Brennstoffzellenantrieb des Busses wird von Toyota geliefert und ist dem Pkw „Mirai“ entliehen, somit ist die verbaute Technik bereits seit längerem im Einsatz und erprobt. Die Traktionsbatterien, Wasserstofftanks und die Brennstoffzelle sind auf dem Dach platziert, um den Innenraum zu optimieren. 

Oldenburg hat damit ein Wasserstoffprojekt zum Anfassen – ein wichtiges Signal, um die Vorteile nachhaltiger Mobilität im Alltag spürbar zu machen und die Menschen von der Verkehrswende zu überzeugen. In Bezug auf Klimaschutz im Öffentlichen Nahverkehr ist Oldenburg wiederholt Vorreiter im Land Niedersachsen.

Ab sofort in Oldenburg im Einsatz: Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg hat ein weiteres Wasserstofffahrzeug in seine Flotte aufgenommen. Foto: Stadt Oldenburg
Ab sofort in Oldenburg im Einsatz: Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg hat ein weiteres Wasserstofffahrzeug in seine Flotte aufgenommen. Foto: Stadt Oldenburg

Vollmachen, bitte: Grüner Wasserstoff für Busse und Müllfahrzeuge

Betankt werden die Busse an der ebenfalls 2023 eröffneten Wasserstofftankstelle von H2 Mobility an der Cloppenburger Straße – ein Tankvorgang dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten und die Fahrzeuge haben damit eine Reichweite von etwa 400 Kilometern. Möglich ist die Busbetankung durch die Einrichtung der entsprechenden Druckstufe, die von EWE finanziert wurde. Neben den neuen Bussen können dort auch Wasserstoff-PWK auftanken, ebenso wie zwei Abfallsammelfahrzeuge des Abfallwirtschaftsbetriebs der Stadt Oldenburg – seit Sommer 2023 sind die beiden Wasserstofffahrzeuge im Einsatz für ein sauberes Oldenburg.

Komfortabler Radfahren dank Regensensor

Wer mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, für den sind, zumindest theoretisch, auch Wind und Regen kein Problem – die richtige Bekleidung vorausgesetzt. In der Praxis kann es aber durchaus unangenehm werden. Um den nicht-motorisierten Verkehr zu fördern und die Bedingungen bei schlechtem Wetter zu verbessern, werden Ampelanlagen in Oldenburg an Straßen-Einmündungen mit neuer Technik ausgestattet. Der Clou ist ein besonderes Signalprogramm, das dem Rad- und Fußverkehr bei Regen und Schneefall schneller Grün gibt.

Das Signalprogramm wird mit aktuellen Wetterdaten gespeist: Schon bei leichtem Regen schaltet sich das Programm automatisch ein und gibt Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern nach Anforderung des Signals sofort grünes Licht – unabhängig vom Auto-Verkehr. Zudem wird der Radverkehr in diesem Signalprogramm bereits in einer Entfernung von etwa 50 Metern von Detektoren erfasst, um eine zeitlich passende Grünfreigabe zu schalten, so dass ein Queren fast ohne Halt möglich wird. Als erster Knotenpunkt wurde der Kreuzungsbereich Uhlhornsweg/Quellenweg mit einem Regensensor ausgestattet.

Nach und nach spürbare Verbesserungen im Radverkehr

Mit mehr als 40 Prozent aller zurückgelegten Wege genießt das Fahrrad in Oldenburg bereits seit Jahren einen wichtigen Stellenwert. Durch zahlreiche Maßnahmen, gerade auch im Rahmen des Mobilitätsplans 2030, soll der Radverkehr weiter gefördert und an vielen Stellen komfortabler gemacht werden. Ein wichtiger Baustein sind dabei beispielsweise Fahrradpremium-Routen, die von den Stadtgrenzen Richtung Innenstadt führen, aber auch kleinere Bausteine, die Stück für Stück umgesetzt werden – wie zum Beispiel gut erreichbare „Anforderungstaster“, mit denen Radfahrende eine Grünphase initiieren können. Auch Wärmebildkameras oder Radarsensoren zur automatischen Erfassung von Radfahrenden werden bereits eingebaut, wodurch bei einem hohen gleichzeitigen Radverkehrsaufkommen das „Grün“ um einige Sekunden verlängert wird.