Rückendeckung für die Selbstständigkeit
20. März 2024Vielfältige Beratungs- und Förderangebote ebnen den Weg für Existenzgründungen
Innovative Geschäftsideen und der Mut zur Selbstständigkeit sind wichtige Treiber für die (über-)regionale Wirtschaft. Wer sich ins Abenteuer Unternehmensgründung wagen will, kann in Oldenburg auf eine Reihe von Beratungs- und Förderangeboten bauen.
In der Stadt an der Hunte wird gern gegründet: Mit 71 Firmenneugründungen auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt die Stadt Oldenburg laut Gründungsindex der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) im Jahr 2022 deutlich über dem Niedersachsendurchschnitt von 64,8 Prozent. Vor allem unternehmensnahe Dienstleistungen (32 Prozent) und der Handel (22 Prozent) sind darin stark vertreten. „In unseren Beratungsgesprächen stellen wir fest, dass es weiter großes Interesse gibt, sich selbstständig zu machen“, bestätigt auch der Gründungsberater der IHK, Michael Höller. „Und die Förderbedingungen haben sich im Oldenburger Land weiter verbessert, allein durch die entstandenen Start-up-Zentren.“
Gründungsberatung als Investition in die Zukunft
Entstehen begriffen sind, blickt Oldenburg dabei bereits auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurück: Seit 2003 fungiert das Technologie- und Gründerzentrum (TGO) im Stadtnorden als Anlaufstelle für Start-ups und junge Unternehmen. Mehr als 60 Firmen und Forschungseinrichtungen haben unter dem Dach des TGO ein Zuhause gefunden und bilden ein starkes Netzwerk, von dem Neugründerinnen und -gründer profitieren können. Das hauseigene GO! Start-up Zentrum ist Innovationsplattform, Coworking Space und wertvoller Sparringspartner für so manchen cleveren Kopf aus Oldenburg und dem Umland.
Auch bei der Handwerkskammer Oldenburg hat man ein offenes Ohr für Gründerinnen und Gründer. Michael Metzler steht als Betriebswirtschaftlicher Berater gründungsinteressierten Handwerkerinnen und Handwerkern zur Seite und berät unter anderem zu Gründungsformalitäten, kaufmännischen Themen sowie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. „Wir schauen gemeinsam mit den Gründern, welche individuelle Unterstützung auf dem Weg zum eigenen Unternehmen benötigt wird, und stehen auch im Anschluss als Ansprechpartner zur Verfügung“, erklärt Metzler. Dass die Förderung von Existenzgründungen im Handwerk einen hohen Stellenwert genießt, hat gute Gründe: „Handwerk schafft Werte und langlebige Produkte, repariert, installiert klimafreundliche Technik, engagiert sich ehrenamtlich, fördert Regionalität, ist Arbeitgeber und Ausbilder. Die Existenzgründungsförderung sichert nicht nur Unternehmensvielfalt, sondern auch Innovationskraft für die Zukunft.“
Regelmäßige Existenzgründer-Sprechtage, darunter auch welche speziell für Frauen, bieten zudem einen unverbindlichen Einstieg ins Thema. Übrigens: Bei der Handwerkskammer denkt man nicht nur an Neugründungen, sondern auch an Unternehmensnachfolgeregelungen. Die Unternehmensbörse „nexxt change“ bringt Unternehmer auf Nachfolgesuche mit gründungsinteressierten Fachkräften zusammen. Die Handwerkskammer Oldenburg ist als Regionalpartner des deutschlandweiten Netzwerks aktiv.
Zielgruppenorientierte Beratung und Förderung
Ist die Gründungsidee ausreichend gereift, muss ein stabiles finanzielles Fundament für den Businessplan her. Unterstützung bietet zum Beispiel das Gründungs- und Innovationszentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (GIZ). Gemeinsam mit der Stadt Oldenburg fördert das GIZ Gründungsvorhaben durch 100-prozentige, nicht-rückzahlbare Zuschüsse. „Die Förderlinie ist ein wichtiger neuer Baustein unserer Gründungsförderung, um Ausgründungen von Anfang an zu unterstützen. Ich freue mich sehr, dass wir hier gemeinsam mit der Stadt viel bewirken können“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. Die Förderung richtet sich an Studierende sowie wissenschaftliche und andere Mitarbeitende der Universität. Zu vielen weiteren Gründungshilfen aus Landes- oder Bundesmitteln berät ein Team aus Expertinnen und Experten.
Speziell an Frauen richtet sich das Beratungsnetzwerk EFA. Die Existenzgründungsagentur für Frauen will die strukturelle Benachteiligung weiblicher Existenzgründerinnen abbauen. Regelmäßig finden Beratungstermine in den Räumen des Gleichstellungsbüros der Stadt Oldenburg, im CORE und im TGO statt. „Unsere Kundinnen kommen schon in der Brainstorming-Phase, um sich mit uns als Sparringspartnerinnen darüber zu beraten, ob ihre Idee marktfähig ist oder wie sie für eine wirtschaftliche Tragfähigkeit ausgebaut werden kann“, berichtet Elke Wagner, Gründungsberaterin bei der EFA. Sie zeigt auf, welche formellen Schritte bei der Unternehmensgründung notwendig sind, und berät die Frauen zu allen Fragen des Gründungsprozesses. Die Gründungsideen, die das Team der EFA erreichen, liegen verstärkt im Coaching-, Beratungs- und Gesundheitsbereich. „Nach unseren Erfahrungen gehen Frauen vorsichtiger ins Gründungsvorhaben als Männer“, weiß Wagner. „Sie gründen oft aus der Nebenberuflichkeit heraus. Sicherheit spielt eine große Rolle, ebenso wie die Vereinbarkeit mit Care-Aufgaben.“
Infos
Beratungs- und Förderungsangeboten der Stadt Oldenburg | Starke Partner im Oldenburger Gründungsnetzwerk |
Stadt Oldenburg | Existenzgründungsagentur für Frauen (EFA) Existenzgründungsberatung der Handwerkskammer Oldenburg Gründungs- und Innovationszentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (GIZ) Gründungsförderung der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) |