Freude am Ehrenamt

Wie freiwilliger Einsatz Spaß, Kontakte und Lebensqualität schafft

Bedürftige müssten häufiger hungern, Obdachlose hätten weniger Zufluchtsorte, alte Menschen wären einsamer. Vielen Kindern würde niemals vorgelesen. Es gäbe kein Vereinsleben, wenn es kein Ehrenamt gäbe. Zum Glück ist in Niedersachsen ein Drittel der Bevölkerung ehrenamtlich tätig, 
bürgerschaftlich engagiert oder in der Selbsthilfe aktiv. Freiwilliges Engagement ist auch in Oldenburg von großer Bedeutung. Olga Gerz vom Fachdienst Bürgerschaftliches Engagement der Stadt Oldenburg erklärt nachfolgend in eigenen Worten warum:

inForum und Agentur :ehrensache

Als Fachdienst Bürgerschaftliches Engagement sind wir die erste Adresse für ehrenamtliches Engagement in Oldenburg. Als städtische Einrichtung stehen alle Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt unserer Arbeit. Unser Ziel: ein gemeinschaftliches Oldenburg.

So vielfältig der Bereich des bürgerschaftlichen Engagements ist, so divers sind unsere Aufgabenbereiche. Unser Fachdienst besteht aus dem inForum und der Agentur :ehrensache.

Das inForum ist eine Kultur- und Bildungseinrichtung für Best Ager. Hier können Bürgerinnen und Bürger Veranstaltungen und Kurse besuchen. Unser Angebot findet man auf der Homepage und im Programmheft, welches im PFL oder an anderen Stellen überall in der Stadt ausliegt. Da die meisten Angebote kostenlos sind, lohnt sich eine zügige Anmeldung.

Dass dieses Angebot zustande kommt, verdanken wir einer Großzahl von Ehrenamtlichen. Diese bringen sich mit viel Leidenschaft und Herzblut in Kursen, Veranstaltungen und hinter den Kulissen ein. 

Fördern und Beratung als Herzenssache

In der Agentur :ehrensache vermitteln wir Ehrenamtliche in Institutionen, leiten eigenständige Projekte und beraten Non-Profit-Einrichtungen. Besonders hier wird die Vielfalt der Möglichkeiten sichtbar, sich in Oldenburg zu engagieren. In unserer Datenbank finden sich über 200 verschiedene Angebote. Unser Beraterteam findet für jede und jeden eine passende Einsatzstelle.

Unseren Projekten widmen wir besondere Aufmerksamkeit. Angelehnt an aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, kann man sich bei uns aktuell als Job- und Entwicklungspate, als Teamplayer, Ehrenamtsberater und Profi für Vielfalt engagieren. Damit sowohl Ehrenamtliche als auch Einrichtungen ihre Ziele gemeinsam mit Freude erreichen, unterstützen wir diese mit einer engen Beratung.

Das Ehrenamt in Oldenburg zu fördern, ist für uns eine Herzenssache. Deshalb investieren wir in die Wertschätzung und Anerkennung aller Engagierten.

Franziska Breul arbeitet in der Projektentwicklung eines Bildungsträgers für Erwachsene. Die studierte Ökotrophologin hat sich schon bei der Stadt Oldenburg im Projekt Job- und Entwicklungspaten engagiert. Sie nahm selbst einen Termin bei der Beratung der Agentur :ehrensache wahr – und wurde vom Fleck weg als Beraterin engagiert.

Warum dieses Ehrenamt?

Franziska Breul: Als Teil eines Teams berate ich Interessierte für eine ehrenamtliche Einsatzstelle. Ich habe mich für diese Tätigkeit entschieden, weil ich das machen kann, was mir am besten gefällt: Menschen begleiten. 

Als Job- und Entwicklungspatin habe ich ehrenamtlich einen Jugendlichen begleitet. Nach dem Ende der Patenschaft wollte ich mich in einem neuen Bereich engagieren, in dem ich andere beraten darf.  

Als Ehrenamtsberaterin weiß ich nie, wem ich beim nächsten Termin gegenübersitze. So nehme ich jede und jeden unvoreingenommen und offen wahr: Was für Erfahrungen bringt sie oder er mit? In welcher Lebenssituation steckt sie oder er? Was motiviert ihn oder sie?

Gemeinsam mit dem Interessierten ist das Ziel, ein passendes Ehrenamt zu finden. Der Prozess ist ganz unterschiedlich. Mal sind viele Treffer dabei, mal braucht es mehr Zeit. Sobald eine Rückmeldung kommt weiß ich – wir haben es geschafft. Manchmal klappt es auch nicht und trotzdem bin ich mir sicher: Die Person wendet sich früher oder später wieder an uns und wir dürfen sie ein Stück ihres Weges begleiten. 

Was kann man dabei erleben?

Franziska Breul: Beratung gibt es persönlich, telefonisch und per Video-Call. Im schönen PFL, der Gemeinwesenarbeit oder in einer Kneipe.

Ich bin Teil eines tollen Teams mit geschulten Beraterinnen und Beratern. Wir treffen uns zu Erfahrungsaustauschen und sind gut vernetzt. Neue Ideen sind willkommen – vor allem arbeiten wir stetig daran, unsere Beratung noch bekannter und zugänglicher für alle Bürgerinnen und Bürger zu machen.

Ich war überrascht, wie viele unterschiedliche Angebote es gibt. Oldenburg ist zwar keine kleine Stadt, mit mehr als 200 Einsatzstellen habe ich dennoch nicht gerechnet. Es gibt die klassischen Ehrenämter im sozialen Bereich, aber auch beispielsweise kreative oder administrative Aufgaben.  
Gleichzeitig unterstützen wir die Non-Profit-Organisationen. Mit Hilfe einer Datenbank sehe ich sofort, wo dringend neue Ehrenamtliche gebraucht werden.

Mich begeistert, wie viele Oldenburgerinnen und Oldenburger ihre Zeit schenken, um anderen etwas Gutes zu tun. Und das ganz unabhängig von Geschlecht, Einkommen, Bildungs- und Familienstand. In unserer Beratung ist jede und jeder willkommen.

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