Baumschulenweg 28, 26127

    

© OTM | Mario Dirks

CSD - Oldenburg ist bunt

11. Juni 2024

Der Christopher Street Day ist ein Zeugnis für Vielfalt, Akzeptanz und den Einsatz für Gleichberechtigung. Seit 1995 organisiert der CSD Nordwest e.V. die Demonstration in Oldenburg. Aber welche Schritte sind nötig, um eine solche Großveranstaltung auf die Beine zu stellen?  

CSD Nordwest © OTM | Mario Dirks
CSD Nordwest © OTM | Mario Dirks

Die Planung beginnt viele Monate im Voraus. „Bereits kurz nach einem CSD geht es daran, die Weichen für den kommenden zu stellen“, sagt Vorstandsvorsitzender Andreas Gerbrand. „Im Herbst fahren wir außerdem für ein paar Tage gemeinsam in ein Ferienhaus und sprechen über Inhalte. Was beschäftigt die LGBTQIA+-Community gerade politisch? Welche gesellschaftlichen Strömungen nehmen wir wahr? Welche Botschaft wollen wir vermitteln?“ 

Nur wenige Leute sind im Organisationsteam aktiv. Aus ihren Überlegungen kristallisiert sich das jeweilige Jahresmotto für den CSD heraus. „Es bildet den roten Faden für das gesamte Event und prägt sowohl die Gestaltung der Parade als auch der begleitenden Veranstaltungen“, erklärt Gerbrand. So ging es im Jahr 2023 unter dem Motto „Queere Vielfalt leben – sichtbar und sicher!“ um gesellschaftliche Debatten zu den Themen Geschlechtervielfalt und Gendern. „Und dann gab es eben auch viele schlimme Übergriffe auf queere Menschen“, erinnert sich der 47-Jährige. „Diese haben wir ebenfalls aufgegriffen und darauf aufmerksam gemacht, dass die LGBTQIA+-Community keineswegs immer und überall sicher leben kann.“  

Organisation auf vielen Ebenen 

Auch praktische Angelegenheiten stehen auf der Agenda. Die Regeln für die Teilnahme mit Wagen in der Demonstration müssen geklärt, Sicherheitsvorkehrungen getroffen und Sponsoren akquiriert werden. Alle Details müssen durchdacht sein, um den CSD nicht nur zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen, sondern auch seine politische und gesellschaftliche Bedeutung zu unterstreichen. 

Er hat sich im Laufe der Jahre zu einer der größten Veranstaltungen in der Region entwickelt. „Früher fand offen queeres Leben eher in größeren Städten statt“, erzählt Gerbrand. Deshalb hatte sich der Verein als Ziel gesetzt, nicht nur für die Community in Oldenburg, sondern im ganzen Nordwesten da zu sein. „2023 haben wir unsere Veranstaltung von CSD Nordwest zu CSD Oldenburg umbenannt, weil wir mit Freude feststellen, dass es im Nordwesten inzwischen viele weitere CSDs in kleineren Orten gibt.“  

Widerstand und Hoffnung 

CSD Nordwest © OTM | Mario Dirks
CSD Nordwest © OTM | Mario Dirks

Das CSD-Team selbst geht nicht nur am Tag der Demonstration auf die Straße. Auch zum IDAHOBIT (Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit) am 17. Mai organisiert es eine Demonstration. „Das ist auch das Datum, an dem im Jahr 1990 die WHO Homosexualität von der Liste der Krankheiten gestrichen hat“, erklärt Andreas Gerbrand.   

Noch immer leben wir in einer Welt, in der queere Menschen Vorurteilen und Diskriminierung begegnen. In 15 Ländern der Welt droht Homosexuellen noch heute die Todesstrafe. Die Stadt Oldenburg positioniert sich klar: Wir sind offen, wir sind vielfältig, wir sind bunt. Und der CSD ist dafür ein wichtiges Symbol des Widerstands und der Hoffnung. 

Der 30. CSD in Oldenburg 

„Auf die Barrikaden für QUEERE Menschenrechte!“ 

15. Juni 2024, 13 Uhr, Schlossplatz 

Am Vorabend wird es eine Fahrrad-Demo geben: Start 18:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz. 

Weitere Informationen rund um den CSD bekommt ihr bei Instagram @csdnordwest und auf www.csd-nordwest.de.