Ausbildung mit Zukunft erleben!
20. März 2024Nina Patschke ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Goldschmiedin
In dieser neuen Reihe stellen wir Auszubildende und ihre Berufe vor. Wer sind die Menschen, warum haben sie sich für ihren Beruf entschieden und was finden sie daran so klasse? Diese Fragen und noch mehr klären wir in „Ausbildung mit Zukunft Erleben!“.
„Diamonds are a girls best friend“ heißt es in einem alten Song. Gar nicht altbacken ist die Karriere als Goldschmiedin, wie Nina Patschke, Auszubildende bei der Goldschmiede Speckmann in Oldenburg im nachfolgenden Interview zeigt.
Was waren die ausschlaggebenden Punkte für die Ausbildung als Goldschmiedin; warum hast Du Dich genau für diesen Beruf entschieden?
Nina Patschke: Ich hatte im Rahmen meines Abiturs schon Kunst als Leistungskurs und es stand für mich fest, dass ich später auch beruflich was Kreatives machen wollte. Also habe ich mich umgeschaut, welche kreativen Berufe es so gibt und habe mich mit dem Thema intensiv befasst. Dann habe ich aber erstmal ein FSJ in einem Kindergarten für Kindern mit Teilhabeeinschränkungen gemacht, weil der Soziale Berufsbereich auch in Frage kam. Das Jahr hat mir zwar viel Freude gemacht; doch ich habe gemerkt – das ist es nicht. Anschließend zog es mich für über ein Jahr mit „work&travel“ nach Australien. Wieder zurück in Deutschland lernte ich über Bekannte eine Goldschmiedin kennen und die hat mir einen ersten realistischen Einblick in den Beruf gegeben. Insbesondere welche Fähigkeiten man dafür mitbringen sollte.
Kurz gefragt – welche sind das?
Nina Patschke: Du musst Spaß am Arbeiten mit Werkzeug, also Zangen, Sägen oder auch Laser und Maschinen haben. Und professionell furchtlos sein. Wir arbeiten zum Teil mit sehr giftigen Stoffen und offenem Feuer, wenn wir schmieden, da musst du gut Bescheidwissen und aufmerksam arbeiten, damit weder dem teuren Material noch dir oder dem Gebäude oder deinen Kollegen etwas passiert. Ansonsten brauchst du Kenntnisse in Mathe und Chemie – aber das kommt alles in der dreieinhalbjährigen Ausbildung mit der Zeit.
Wie genau kamst du nun an deinen Ausbildungsbetrieb und was gefällt dir an der Stadt Oldenburg so gut, dass du für die Ausbildung extra hergezogen bist?
Nina Patschke: Die Goldschmiede Speckmann habe ich tatsächlich erst nach einiger Zeit als meinen finalen Ausbildungsbetrieb erkoren das war die absolut richtige Entscheidung, ich fühle mich hier superwohl. Erstmal habe ich ein Praktikum gemacht. Und zwar bereits in Oldenburg und nicht in meiner Heimatstadt Aurich. Das ist von Oldenburg eine Stunde Fahrt entfernt und ich war bereits früher gerne hier und mochte die Stadt schon als Kind. Wenn man aus Aurich kommt, ist Oldenburg auch schon echt groß. (lacht) Im Rahmen meines ersten Praktikums bin ich von einem zweiten Betrieb angesprochen worden – wo ich noch ein Praktikum machen konnte. Bei Speckmann habe ich im Anschluss durch Probearbeiten so überzeugt, dass ich hier meine Ausbildung starten durfte. Jetzt arbeite ich im Herzen meiner Lieblingsstadt – das ist super! Aber egal was du machst – du solltest das machen, was du wirklich liebst.
Und was gefällt dir an deinem Beruf bislang am besten?Nina Patschke: Von Anfang an lernst du sehr viel Neues. Bereits der Start der Ausbildung ist sehr spannend, weil du die ganzen Grundlagen lernst; in meinem Ausbildungsbetrieb habe ich dafür auch viel Zeit bekommen. Ich habe sehr ausführlich gelernt, wie man sägt, feilt und bohrt und man beschäftigt sich auch mehrere Monate erstmal nur damit, in den Bereichen zu üben. Es dauert, bis man an Schmuckstücke von Kunden gelassen wird. Und dann ist das erste Schmuckstück, das man baut, natürlich etwas sehr Besonderes! Ganz abgesehen vom ersten Stück, dass speziell für einen Kunden gemacht wird. Bei Reparaturen sprechen wir nicht nur vom Materialwert, sondern auch von den ideellen Werten, die der Kunde mit dem Objekt verbindet. Also muss das gut werden! (lacht) Ich habe relativ früh eine Brosche mit einem sehr schönen Opal gebaut – das ist schon aufwändiger und wird daher gerne auch als Gesellenstück genommen. Der Beruf hat später gute Aufstiegsmöglichkeiten; aktuell plane ich schon, meinen Meister zu machen und in meinem Leben selbstständig als Goldschmiedin zu werden. Neben der Ausbildung wurde mir über die HWK ein dreiwöchiger Auslandsaufenthalt in Kreta ermöglicht – das war unfassbar gut! Ich habe ein ganz anderes Arbeiten kennen lernen dürfen, andere Techniken und konnte mit meinen Englischkenntnissen glänzen. Ich habe auch ein paar Sätze und Wörter Griechisch gelernt. Die ganze Reise wurde von der HWK vorbildlich organisiert, inklusive der Betriebe vor Ort – im Grunde musste ich nur zum Flughafen mit meinem Koffer kommen. (lacht) Die Möglichkeit zum Auslandspraktika sollte jeder mitnehmen – vertraut mir, es lohnt sich! Den eigenen Beruf in einem anderen Land kennen zu lernen und auszuüben, ist eine Erfahrung fürs Leben. |
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