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Soziale Angebote und lebendige Quartiere sind das Ziel von „Eine Stadt für alle“. Beim Stadtteilfest in Kreyenbrück war schon mal jede Menge los. Foto: Renate Schulze Foto: Renate Schulze

Angebote bündeln und sichtbar machen

19. März 2024

Anhand von digitalen Stadtkarten können sich Oldenburgerinnen und Oldenburger über soziale Dienste und Einrichtungen informieren

„Eine Stadt für alle“ – so lautet der Ratsbeschluss, den die Stadt Oldenburg Anfang 2023 verabschiedet hat. Die Botschaft ist klar: eine Stadtgesellschaft ohne Ausgrenzung, in der das Thema Inklusion nicht nur akzeptiert, sondern gewollt ist. Doch was macht eine Stadt für alle aus? „Unter anderem die soziale Daseinsversorge“, weiß Susanne Jungkunz. Zusammen mit ihrem Team aus dem Arbeitsbereich Strategische Sozialplanung der Stadt Oldenburg widmet sie sich diesem Thema.

Im Fokus ihrer Arbeit sind Quartiere, die neu entstehen, oder bestehende Quartiere, die Anlass zur Sorge geben – zum Beispiel, wenn dort überdurchschnittlich viele Menschen an der Armutsgrenze leben.

Zu den Aufgaben der Strategischen Sozialplanung gehört es, Informationen aus den Bereichen Jugend-
hilfe-, Kita- oder auch der Altenhilfeplanung zu koordinieren und zusammenzuführen. In regelmäßigem 
Abstand werden auf Basis soziodemographischer Daten Problemstellungen abgeleitet und Handlungsempfehlungen formuliert. Diese setzt die Strategische Sozialplanung anschließend im engen Austausch mit Interessengruppen um. Regelmäßig überprüft das Team die eingeleiteten Maßnahmen und passt sie gegebenenfalls an.

Sozialer Stadtplan – Angebote aufzeigen

Eine Teilmaßnahme, die sich 2018 aus diesem Kreislauf entwickelt hat und ihn gleichzeitig stützt, ist der Soziale Stadtplan in digitaler Form. 

„In der Sozialen Planung beschäftigen wir uns zum einen damit, was die Menschen brauchen und zum anderen, welche Angebote es bereits im sozialen Bereich gibt. Für Letzteres haben wir den Sozialen Stadtplan entwickelt. Lange Zeit war dieser nur in Papierform erhältlich“, klärt Jungkunz auf.

Über die Website der Stadt Oldenburg ist der Stadtplan für jede Person zugänglich. Anhand einer Suchmaske mit vielfältigen Zielgruppen und unterschiedlichen Kategorien kann gezielt nach passenden Angeboten gesucht werden. Mit ein paar Klicks lässt sich so herausfinden, wo die nächste Pflegeeinrichtung ist, welche Beratungsstellen es gibt oder welche Anlaufstellen für Fort- und Weiterbildungen beziehungsweise für die Jobsuche in Frage kommen. Die entsprechenden Adress- und Kontaktdaten lassen sich bei Bedarf in eine Excelliste exportieren – optimal, um auch offline auf die Infos zugreifen zu können.

Feedback willkommen!

Alle Unternehmen, Einrichtungen, Verbände oder andere Institutionen, die einen sozialen Zweck verfolgen, können sich über die Stadt Oldenburg kostenlos in den digitalen Stadtplan eintragen lassen. Dafür muss online nur das entsprechende Kontaktformular ausgefüllt werden. Nach dem gleichen Prinzip sollen auch eigenverantwortlich Änderungen bestehender Daten kommuniziert werden. „Eine Stadt für alle heißt, dass wir gemeinsam dafür sorgen müssen, dass Maßnahmen wie der Soziale Stadtplan mit Leben gefüllt werden und aktuell bleiben“, erklärt Susanne Jungkunz. Und auch die Oldenburgerinnen und Oldenburger sind hierbei gefragt. Denn der Soziale Stadtplan ist eine dynamische Plattform, die stetig angepasst wird, um noch anwenderfreundlicher zu werden. Die Sozialplanerin betont: „Wir sind offen für Feedback und freuen uns über Anregungen, Tipps und Ideen, wie wir den Stadtplan noch übersichtlicher und intuitiver gestalten können.“

Beispielhaft zeigt die Grafik den Anteil kinderreicher Familien mit drei und mehr Kindern unter allen Familien mit Kindern. Die Kenntnis hierüber ist unter anderem für das Thema Betreuungsplätze in Kitas von Bedeutung.
Beispielhaft zeigt die Grafik den Anteil kinderreicher Familien mit drei und mehr Kindern unter allen Familien mit Kindern. Die Kenntnis hierüber ist unter anderem für das Thema Betreuungsplätze in Kitas von Bedeutung.

Sozialmonitoring – Fokus auf die Stadtteile

Eine weitere digitale Anwendung ist das Sozialmonitoring mit Fokus auf die einzelnen Stadtteile. Hier können demografische Daten zu den Oberthemen Bevölkerung, Förderung, Bildung, Transferleistungen, Gesundheit und Wohnen abgerufen werden. Ein nützliches Tool, um mehr über die Stadtviertel und die eigene Wohngegend zu erfahren.

Für die städtischen Fachplanungen ist dies eine wichtige Arbeitsgrundlage: „Aus dem Sozialmonitoring können wir mögliche Problemstellungen ablesen, die wir dann aktiv angehen. Für die Oldenburgerinnen und Oldenburger ist es wiederum eine gute Möglichkeit, mehr über ihre eigene Stadt zu erfahren“, bestätigt Jungkunz.

Laut früheren Auswertungen der Klickzahlen auf das Sozialmonitoring sowie den Sozialen Stadtplan, ist das Interesse bei den Oldenburgerinnen und Oldenburgern durchaus gegeben. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass einzelne noch nie von den digitalen Stadtkarten gehört haben – dabei können sie den eigenen Alltag erheblich erleichtern.

Insgesamt sind auf der Website der Stadt Oldenburg 15 Anwendungen mit mehr als 100 Themen als digital geführte Karten vorhanden, die unter anderem Informationen zur örtlichen Schullandschaft, Kindertagesbetreuung, Wahllokale oder Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer beinhalten. 

„Es gibt Überlegungen all diese digitalen Karten zusammenzufassen, so dass die Infos gebündelt vorliegen. Unsere Sorge ist aber, dass das zu unübersichtlich wird“, berichtet Jungkunz. Auch hier gilt wieder: Wer Ideen oder Vorschläge hat, kann sich gerne bei der Stadt Oldenburg melden. 

 

Infos

Sozialmonitoring in der Stadt Oldenburg
Serviceportal Oldenburg